Nazitreffpunkte dichtmachen!
Kein Raum für Nazis in Fürth und anderswo!
„Grünen Automaten knacken“!
Seit einigen Monaten fallen Nazis in Fürth und Umgebung wieder vermehrt durch gewalttätige Übergriffe auf.
Vor allem am Wochenende werden Jugendliche mit Migrationshintergrund, Punks und Linke im Bereich der Innenstadt zwischen Rathaus und Hauptbahnhof sowie im Fürther Stadtpark vermehrt angegriffen. Hierbei kam es mehrmals zu Verletzten. In einem Fall landete ein junges Mädchen auf den Gleisen der U-Bahnstation Hauptbahnhof, eine Frau, die dem Mädchen zur Hilfe eilen wollte, wurde ebenfalls attackiert.
Anlaufstelle der FaschistInnen aus Fürth, Nürnberg und besonders dem Umland ist der wöchentliche Stammtisch der Fürther Naziszene um den Vorsitzenden der NPD Fürth und -Mittelfranken Matthias Fischer.
Dieser war einer der führenden Köpfe der Fränkischen Aktionsfront [FAF], die enge Kontakte zur Kameradschaft Süd um Martin Wiese hatte, welche einen Bombenanschlag auf eine Münchner Synagoge plante. Die Fränkische Aktionsfront wurde 2004 wegen ihrer Wesensverwandtschaft zum Nationalsozialismus verboten. Fischer, der dieses Jahr auf einem Neonazi-Konzert in Ungarn den Hitler Gruß zeigte und „Juden Raus“ schrie, worüber das ARD-Magazin „Panorama“ berichtete, wird der Spitzenkandidat der NPD Fürth für die im nächsten Jahr anstehenden Kommunalwahlen sein. Neben seinen Parteiaktivitäten ist Fischer auch als gewaltbereiter Aktivist der so genannten „Anti-Antifa Nürrnberg“ bekannt. Die „Anti-Antifa“ hat es sich zur Aufgabe gemacht,verleumderische Hetzartikel über AntifaschistInnen von Gewerkschaften bis hin zu autonomen Antifakreisen im Internet zu veröffentlichen.
Der Stammtisch der regionalen Neonaziszene fand bis Anfang März 2007 in der Kneipe „zum deutschen Adler“ statt. Die Gaststätte war bereits Ende Februar Ziel der antifaschistischen Kaffeefahrt, welche über Neonaziumtriebe in Nürnberg und Fürth aufklärte. Kurz nach der Kaffeefahrt wurde die Kneipe geschlossen.
Neuester Treffpunkt der Nazis ist die Wirtschaft „Grüner Automat“ in der Hirschenstraße 20. Im Umkreis der Kneipe trifft mensch nun seit mehreren Wochen überwiegend Freitagabends kleinere Gruppen von Nazis. Die Kneipe ist mit bis zu 60 Nazis aus dem Umfeld der NPD und der JN (Junge Nationaldemokraten/Jugendorganisation der NPD) immer gut gefüllt. Gerade an gut besuchten Abenden zeigen die Nazis ihre Präsenz unverhohlen mit Wachposten rund um die Wirtschaft. Von Seiten des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Nürnberg [AAB] wurde sich seit längerem um Kontakt mit der in Zirndorf wohnenden Pächterin bemüht. Erst nach dem Kampangenstart meldete sich die Wirtin gegenüber dem AAB zu Wort und ließ verlauten, dass sie bewirten könne wen sie wolle. Wie in den Fürther Nachrichten zu lesen war, zeigte sie sich kurz darauf im Gespräch mit der Polizei kooperativer. So versicherte sie in Zukunft keine NPD-Veranstaltungen in ihren Räumlichkeiten zuzulassen. Dies kann vorerst als Teilerfolg der Kampagne gesehen werden, da es durch den erzeugten politischen Druck gelungen ist, die Wirtin zu diesem Schritt zu bewegen. Jedoch werden wir weiterhin die Aktivitäten der Nazis im und rund um den „Grünen Automaten“ beobachten, da davon auszugehen ist, dass die Nazis schnell einen alternativen Treffpunkt suchen werden.
Kneipen und Gaststätten, wie der „Grüne Automat“ ermöglichen es den Nazis ihre Strukturen weiter auszubauen, Anlaufpunkte zu schaffen um neue Kontakte zu knüpfen und um rassistische, faschistische und antisemitische Propaganda zu verbreiten. Im Klartext bedeutet dies, den Aufbau so genannter „National Befreiter Zonen“, Räume in denen die Nazis die Stärke haben all diejenigen die nicht in ihr Weltbild passen gewaltsam zu vertreiben.
Um das Naziproblem zu lösen, reicht es jedoch nicht nur die Treffpunkte und Strukturen der FaschistInnen zu bekämpfen. So muss mensch auch dort ansetzen, wo ein Nährboden für Naziideologien geschaffen wird. Wenn Politiker der etablierten Parteien immer wieder in nationalistische und fremdenfeindliche Phrasen verfallen, wie kürzlich der Ministerpräsident Günther Beckstein (Zitat: „Wir brauchen weniger Ausländer, die uns ausnützen, und mehr die uns nützen.“) wird in der Gesellschaft eine Akzeptanz für Inhalte geschaffen, die sich nur wenig von dem Parteiprogramm der NPD unterscheiden. Eine rassistische gegen Linke orientierte und antigewerkschaftliche Politik wird auch von den VertreterInnen der kapitalistischen Wirtschaft dankend aufgegriffen: durch eine Aufteilung in gegeneinander konkurrierende Menschen fallen Lohndrückerei und Massenentlassungen deutlich leichter.
Doch wir lassen uns nicht aufspalten in „nützliche“ und „unnütze“ Menschen oder „Deutsche“ und „nicht-deutsche“. Kämpfen wir gemeinsam für eine Welt ohne Unterdrückung, frei von jeglichem Rassismus, Antisemitismus und Faschismus.
In Fürth heißt das konkret: Nazitreffpunkte, wie den „Grünen Automaten“ dichtzumachen und den FaschistInnen offensiv entgegenzutreten!
Nazitreffpunkte angreifen!
Kein Fußbreit den Faschisten!
Eine Kampagne des Antifaschistischen Aktionsbündnis Nürnberg und der Antifaschistischen Linken Fürth.
Unterstützt von: Antifaschistische Offensive Roth, Autonome Jugendantifa Nürnberg (AJA), organisierte autonomie (OA), Pension Ost, Radikale Linke (RL), Schülerbündnis Nürnberg, SDAJ Fürth, [’solid] Nürnberg.