KV bleibt – und wir wollen noch mehr!

KV bleibt…

Seit der Schließung des KOMM 1997 nahmen in Nürnberg die Möglichkeiten, Kultur frei und unabhängig von kommerziellen Absichten zu gestalten stetig ab. Jetzt ist auch der Kunstverein, eine der letzten selbstverwalteten Bastionen unkommerzieller Kunst in Nürnberg, in seiner Existenz bedroht. Nachdem die Bauordnungsbehörde mit der Schließung des Z-Baus angesichts der technischen Mängel gedroht hat, hat die Stadt Nürnberg vor, das Gebäude zu sanieren, das seit 10 Jahren auch den Kunstverein beheimatet. Nach der Sanierung, für die die Stadt 1,8 Millionen Euro bereitgestellt hat, soll allerdings der KV seine Räumlichkeiten im Z-Bau verlieren.
Der KV war dem bisherigen Betreiber AG Z-Bau GmbH schon immer ein Dorn im Auge: Der „Problemveranstaltungsort“ habe unangenehme Gäste (die „üblichen Verdächtigen“), die die anderen Besucher des Z-Baus vergraulten, die Betreiber hätten keinen Einfluss auf die KV-Veranstaltungen, der KV beteilige sich nicht an den Kosten des Z-Bau-Sicherheitskonzeptes und die Preise seien außer Konkurrenz und führten im restlichen Haus zu Umsatzeinbußen. Die genannten „Probleme“ machen es deutlich, dass die „üblichen Verdächtigen“, die sich sonstwo in der Stadt nicht blicken zu lassen brauchen, jetzt auch im Z-Bau unerwünscht sind. Geplant ist ein steriles Kulturhaus, in dem Subkultur nichts zu suchen hat.
Doch lässt sich der KV nicht vertreiben und hat viele FreundInnen, die solidarisch sind. Der Kunstverein und seine FreundInnen fordern:

  • Den Erhalt des Kunstvereins in seiner Struktur und an seinem jetzigen Ort!
  • Die Aufnahme der Räume des Kunstvereins in den Sanierungsplan des Z-Baus als Veranstaltungsort
  • Eine angemessene und realistische Priorisierung der Räume des Kunstvereins bei der Verteilung der verfügbaren Mittel
  • Einen eigenen Mietvertrag mit der Stadt Nürnberg
  • Die Neubewertung des Nutzungskonzeptes des Z-Baus, um alle verfügbaren Räume für alternative Kultur zu nutzen

Kommt am 28. Februar – um 14:00 Uhr zu der Demo, denn: der KV braucht eure Solidarität!

… und wir wollen noch mehr!

So wichtig der Erhalt des Kunstvereins für die Subkultur hier in der Region ist, ist er nicht ausreichend. Deswegen geht auch der Kampf um ein autonomes Kulturzentrum weiter.
Am 31.12.2008 fand in Nürnberg eine Spontandemo statt: 50 PiratInnen enterten mit einem mobilen Soundsystem, Schildern, Piratenfahnen und guter Laune die Innenstadt und forderten „unkommerzielle Freiräume und ein autonomes Zentrum“. Besucht haben sie u.a. die Lorenzkirche, die lange ein Treffpunkt vieler alternativer Jugendlicher war, bis die Polizei und Stadt Nürnberg diese Treffen mit Platzverweisen und Bußgeldern unterbanden, und das ehemalige KOMM, das große selbstverwaltete Zentrum Nürnbergs, das 1997 von der Stadtverwaltung geschlossen und zum sterilen Kulturhaus K-4 umgebaut wurde.