Ulrike Meinhof – ein Leben im Kampf für Befreiung

ulrike021216Veranstaltung | Freitag, den 2.12.16 | Stadtteilladen „Schwarze Katze“ um 19:00 Uhr | Untere Seitenstr. 1 | Nürnberg

 

Vortrags- und Diskussionsveranstaltung auf dem Solitresen des AAB,

veranstaltet von der Ortsgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen der Roten Hilfe

Es spricht ein Vertreter vom „Netzwerk Freiheit für alle politische Gefangenen“

Ulrike Meinhof starb in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1976 im Knast Stuttgart-Stammheim. Wer die staatlich verordnete „Selbstmord“-Version in Frage stellt, wurde und wird kriminalisiert.

Geboren am 7.10.1934, engagierte sich schon in den 1950er Jahren politisch, zum Beispiel an der Uni gegen Atombomben und die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik. Später war sie Mitglied der verbotenen KPD und wurde als Journalistin bekannt, vor allem durch ihre Artikel in der Zeitschrift „Konkret“. Sie trat auch im Fernsehen auf und war eine angesehene linke Persönlichkeit, die viel über Heimkinder publizierte und als Expertin gegen die Notstandsgesetze galt. Doch das alles war ihr zu wenig. Sie wollte kein linkes Feigenblatt sein. Darum zog sie nach Berlin, wo auch ihr guter Freund Rudi Dutschke wohnte. Die Außerparlamentarische Opposition (APO) zerbrach. Man führte in der Linken viele Diskussionen über Militanz. 1970 gründete Ulrike Meinhof in diesem Klima mit Gudrun Ensslin, Andreas Baader und anderen die bewaffnete, illegal kämpfende Rote Armee Fraktion (RAF). Die Entscheidung für den bewaffneten Kampf begründeten sie mit dem US-Krieg in Vietnam und dem Willen, die 68er-Revolte weiter zu entwickeln. Dies ließen die Herrschenden nicht unbeantwortet. Gerade Ulrike Meinhofs Tod löste Wut, Trauer und Bestürzung aus, zu viel sprach dagegen, dass sie sich erhängt hätte.

Und heute? In dieser Vortags- und Diskussionsveranstaltung ist für uns wichtig, Ulrike als kämpferische Linke zu begreifen, die keinen „Selbstmord“ begangen hat und die RAF nicht als „Terrorgruppe“ darzustellen. Ulrike hat ihr ganzes Leben aktiv gegen die herrschenden Verhältnisse gekämpft, sei es die Ausbeutung und die Kriege im Trikont, die Repression im Inneren, die Verschärfung in der Arbeitswelt. All diese Bedingungen haben sich nicht verbessert, sondern in den letzten Jahren eher noch verschärft und warten auf revolutionäre Veränderungen!