Söder verkündet Lockerungen, in den Großraumbüros, Werks-und Logistikhallen sollen wir alle nach wie vor antanzen und die öffentlichen Verkehrsmittel sind entsprechend voll. Doch das einzige Infektionsrisiko scheint für die Stadt Nürnberg im privaten Bereich, der Kultur und bei politischen Versammlungen zu bestehen. Und auch da scheint es Unterschiede zu geben: über ein halbes Jahr hinweg bereitete die Stadt den sogenannten Querdenkern den roten Teppich, hofierte sie auf dem Hauptmarkt, ließ sie zu Hunderten durch die halbe Innenstadt laufen – massenhafter Verzicht auf Hygieneschutzmaßnahmen inklusive. Dass sie jetzt kurz vor dem 1. Mai noch mal die Zügel anziehen und die revolutionäre Demonstration, die ein gut durchdachtes Hygienekonzept vorweisen kann, so massiv einschränken wollen, kann man nur politisch lesen.
Der DGB sagte von sich aus alle Veranstaltungen ab – der Blick auf die Inzidenz-Zahlen ließe keine andere Möglichkeit. Wir und das Bündnis für den revolutionären 1. Mai sagen: die Krise, die auf unserem Rücken ausgetragen werden soll, lässt uns keine andere Möglichkeit als auf die Straße zu gehen! Fast täglich lesen wir von Betriebsschließungen, Entlassungen und Einsparungen auf den Rücken der Lohnabhängigen. Die großen Konzerne kommen mit staatlichen Milliardensubventionen gut durch die Krise – und wenn wir Krise sagen, meinen wir nicht die Pandemie, sondern eine Wirtschaftskrise, die sich bereits vor der Pandemie anbahnte. Wir müssen uns wehren, wir müssen uns organisieren und zusammenschließen. Sonst ist klar, dass wir für diese Krise zahlen! Der 1. Mai- der Kampftag der ArbeiterInnenklasse ist der Tag dafür. Kämpfe gegen das Patriarchat, gegen Ausbeutung, gegen Faschisierung und für Klimagerechtigkeit, Kinderrechte und eine soziale Revolution werden an diesem Tag zusammengeführt, entfalten ihre Stärke in all ihrer Vielfältigkeit.
Den 1. Mai abzusagen, kommt einer Absage an den Kampf für eine andere Welt gleich! Für uns kommt das nicht in Frage und eine Verstümmelung unserer Proteste auf ein staatlich genehmes Maß ebenso wenig. Deswegen sehen wir uns am 1. Mai auf der Straße:
Die große Kundgebung des revolutionären 1. Mai wird um 11:30 Uhr im Rosenau Park statt finden. Anschließend wird es eine Demo geben – das Ordnungsamt beschränkt diese aber zahlenmäßig, da ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen! Wir werden rechtlich gegen die Beschneidung der traditionellen revolutionären 1.Mai vorgehen und wollen mit vielen Menschen gemeinsam unseren Protest auf die Straße tragen. Um 14 Uhr wird es für die Demonstration eine Abschlusskundgebung am Plärrer geben. Vielleicht sehen wir uns dann spätestens da wieder.
Die Route der Demo ist: Obere Turnstraße – Spittlertorgraben – Plärrer – Frauentorgraben – Celtisunterführung – Pillenreuther Straße – Wölckernstraße – Landgrabenstraße – An den Rampen – Steinbühler Tunnel – Steinbühler Straße – Plärrer – Gostenhoferhauptstraße
Sollte keine gemeinsamer Demonstrationszug für alle TeilnehmerInnen zu Stande kommen, hoffen wir uns einander auf der Route spazierend oder Rad fahrend zu sehen.
Für einen kämpferischen revolutionären 1. Mai! Wir haben Bock! Du auch?