Geheime Informanten. V-Leute des Verfassungsschutzes

Freitag 05. Dezember | 19.30 Uhr | Nachbarschaftshaus-Gostenhof

Kriminelle im Dienst des Staates: Brandstiftung, Totschlag, Mordaufrufe, Waffenhandel, Gründung einer terroristischen Vereinigung – das sind nur einige der Straftaten, die „Vertrauensmänner“ des Verfassungsschutzes im Schutz ihrer Tarnung begehen. Gut getarnt waren die geheimen Informanten des Staates auch in der NPD: Etwa 30 der 200 NPD-Vorstandmitglieder standen seit Jahren als V-Leute im Sold des Geheimdienstes.

zu Gast: Rolf Gössner, Bremen.
Rechtsanwalt, Publizist, Prozessbeobachter, parlamentarischer Berater und Sachverständiger, Präsident der „Internationalen Liga für Menschenrechte“.

Am 6. Dezember steht nach einigen Monaten Pause erneut ein staatlich genehmigter Aufmarschversuch von Neonazis in Nürnberg auf der Tagesordnung. Angesichts dieser neuen faschistischen Provokation werden antifaschistische Gegenaktivitäten vorbereitet. Unsere Veranstaltung mit Rolf Gössner sehen wir als Teil dieser antifaschistischen Mobilisierung, sie soll Daten, Fakten und Hintergründe liefern. Wir erhoffen uns darüberhinaus einen Beitrag zur Klärung der Frage staatlicher (Mit-)Verantwortung für wachsende faschistische Umtriebe in diesem Land.
Zuletzt wusste keiner mehr, wer in der NPD das Sagen hatte. Die rechtsextreme Partei war auf der Führungsebene von zahlreichen V-Männern unterwandert – und keiner wusste vom anderen. Im März 2003 hat das Bundesverfassungsgericht das Verbotsverfahren gegen die NPD wegen dieser bislang größten V-Mann-Affäre in der bundesdeutschen Geschichte eingestellt.Der Geheimdienstexperte Rolf Gössner deckt in anschaulichen Fallstudien die kriminellen Karrieren zahlreicher V-Männer auf. Anhand von bislang nicht ausgewerteten Quellen und geheimen Unterlagen schildert er die unheimliche Symbiose von Verfassungsfeinden und Verfassungsschützern. Sein Fazit: über seine bezahlten Geheimagenten ist der Verfassungsschutz Teil des Neonazi-Problems geworden, nicht ansatzweise dessen Lösung.

Eine Initiative der organisierten autonomie unterstützt von: Autonome Jugend Antifa, Bündnis gegen die Nazi-Provokation, Antifaschistisches Aktionsbündnis, DKP-Kreis-Nbg., Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen Nbg., Praxis Erlangen, Agif, Schülerbündnis Nbg., GEW Hochschulgruppe

und am Samstag 06. Dezember:

Naziaufmärsche stoppen – die Ursachen für Faschismus bekämpfen!
DEMONSTRATION 10.00 Uhr Rathenauplatz, Nürnberg

Der Neonazi Gerd Ittner aus Zirndorf hat für den 6.12.03 einen weiterenNaziaufmarsch angekündigt.

06.12.03 – 10:00 Uhr
– Demo – Rathenauplatz
05.12.03 – 19:30 Uhr – Veranstaltung mit R. Gössner – Nachbarschaftshaus Gostenhof
Referat über die Verstrickungen von V-M?nnern mit der Naziszene, aus seinem neuen Buch